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Der „Juni-Strauß“ statt Blüten

Wer im Juni Geburtstag hat, bekam in früheren Zeiten einen „Juni-Strauß“, einen „Johanni-Strauß“ geschenkt. Er bestand aus allen Kräuterpflanzen, die gerade im Juni in voller Blüte, im besten Wuchs stehen.

Warum Kräuter? Nun, der Juni muss die Blühphase des sich verabschiedenden Frühlings verkraften und gleichzeitig die volle Sommerpower auf den Plan bringen. Das gelingt nur zögerlich. Alle Gartenblumen sind noch im Werden, die Rosen, die Glockenblumen, Margerite, Fingerhut, Königskerze, Malven – von Gladiolen gar nicht zu reden.

Aber die Kräuter, die stehen im vollen Saft – alle! Und so gab es zur Gratulation im Juni meist Kräutersträuße, eine geballte Kraft an Gesundheit und Heilung, denn die Kräuter wurden getrocknet und lange aufbewahrt.

Die Welt der Heilkräuter

Eine Reihe typischer Gartenkräuter habe ich euch aufgelistet, wer sich interessiert und Zeit, Raum und Lust hat, mag eintauchen in die Welt der Heilkräuter.

Estragon, das Kraut in der Flasche

Als Aufguss oder Tee wirkt das Kraut magenstärkend und gegen Gelenkrheumatismus.

Bekannt ist der Estragon – Essig, leicht selber herzustellen, auch als individuelles Geschenk, und eine pikante Ergänzung in der Salatküche.

Majoran, das heilende Kraut gegen Erkältungen

Majoran kann als Tee, als Salbe, in Kräuterkissen oder als Badezusatz verwendet werden.

Als Hausmittel wird die Majoransalbe (auch Majoranbutter genannt) häufig bei Schnupfen, Magenschmerzen und Gelenkschmerzen verwendet.

Rosmarin, das Kraut der Treue und der Liebe

Rosmarinsträußchen wurden zum Zeichen der Zuwendung dem Bräutigam an die Jacke geheftet, der Braut in die Krone geflochten und – ja – bei einer Beerdigung auf den Sarg gelegt.

Wer Rosmarin als Gewürz verwendet, kann zweierlei Effekte genießen: Erstens das charakteristische Aroma. Zweitens beugt Rosmarin Blähungen und Völlegefühl vor, die sich nach einer deftigen Mahlzeit einstellen können.

Rosmarinöl enthält Substanzen, die die Durchblutung in der Haut anregen und den Kreislauf ankurbeln. Wer Zubereitungen des ätherischen Öls in die Haut einmassiert, kann verspannte Muskeln etwas lockern. Das hilft vorübergehend bei Beschwerden wie Muskelkater und Rückenschmerzen.

Salbei, das „bittere“ Kraut

„Was bitter dem Munde, im Magen gesunde“ – Salbei ist schon seit langem als pflanzliches Mittel gegen Heiserkeit, Halsschmerzen und Zahnfleischentzündungen bekannt. Denn das ätherische Öl bewirkt, dass sich Krankheitserreger nicht weiter vermehren können.

Salbeitee können Erkältete trinken oder als Gurgellösung verwenden. Bei entzündetem Zahnfleisch gibt es spezielle Lösungen, die der Patient – verdünnt – auf die betreffende Stelle tupfen oder mit denen er den Mund ausspülen kann.

In höherer Dosierung kann Salbei gegen übermäßiges Schwitzen helfen. Welche Wirkstoffe dafür verantwortlich sind, ist noch nicht genau bekannt. Wahrscheinlich spielt das ätherische Öl, ebenso wie die Gerbstoffe, dabei eine Rolle.

Melisse, die kleine „Zitrone“

Die Melisse gilt als die kleine „Zitrone“ unter den Kräutern, denn beim Zerreiben der Blätter wird das würzige Zitronenaroma freigesetzt.

Meist als Melissentee findet die Pflanze ihren Einsatz bei:
• allgemeinen Magen-Darm-Problemen
• Appetitlosigkeit
• Krämpfen
• Blähungen
• Durchfall
• Übelkeit in der Schwangerschaft

Eine weitere Eigenschaft ist die beruhigende Wirkung der Zitronenmelisse.

So kann sie bei Schlafstörungen oder Stress hilfreich eingesetzt werden.

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