Wo man Tamme, Eike oder Momme heißt
Zum Jahreswechsel werde ich immer missmutig. Ich bin ein Silvestermuffel und ich mache kein Geheimnis aus dieser tiefsitzenden Ablehnung. Ein schauerlicher Tag.
Ich kann ihn einfach nicht leiden. Am liebsten würde ich ihn umwidmen in einen Tag der Stille, der Rückbesinnung, in einen Tag für das innere Selbst. Ich hätte auch schon längst einen entsprechenden Antrag gestellt, wüsste ich nicht zu genau, dass die übergeordneten Entscheidungsträger sich schlapp lachen über ein derartiges Ansinnen. Schließlich ist zum Jahreswechsel in unserem Badeort – dem Ostseebad Göhren auf Rügen – Hochsaison, das Geschäft mit dem Tourismus und der damit verbundenen, verdammten, dämlichen Böllerei zeigt Spitzenwerte.
Da wäre mein Antrag nur ein Beitrag zur allgemeinen Erheiterung. Kurz, ich versuche, diesem Tag in Ignoranz und Abwesenheit zu begegnen.
Urlaub über Silvester: Ab ins Watt
Urlaub über Silvester. Das war fast 17 Jahre nicht möglich. Ich hatte eine sehr sensible Katze, die bei den kriegsähnlichen Zuständen vor der Tür fast den Verstand verlor und die ich nur durch sehr intensive Zuwendung vor unheilbaren Traumata beschützen konnte.
Dieser Samariterdienst entfiel in diesem Jahr, keine Katze mehr da (Blogbeitrag: Nachruf für Kiki). Und so beschlossen wir, recht weit weg und recht ruhig und abgeschieden durch den Jahreswechsel zu kommen.
Wo Rohrdächer und Reet im ländlicher Dorfverband stehen, darf nicht geböllert werden, das weiß ich, und wo ich dann gerne mal sein möchte, wusste ich auch: auf einer kleinen Nordsee-Insel!
Wir fahren nach Pellworm
„Das hört sich so kuschelig nach –Perwoll – an.“, meinte mein Mann: „Außerdem hat diese Insel weniger Einwohner als unser Ort, da wird es ja denn ruhig genug sein.“.
Kleine, gemütliche Ferienwohnung am Alten Hafen gebucht, die Fähre von Nordstrand rüber zur Insel Pellworm auch gleich mit, Regenjacke, Wollsocken und Wattpuschen (Gummistiefel) eingepackt und ab ging die Fuhre.
Mit Halt in Husum zum Kaffeetrinken und Beinevertreten waren wir nach gut 6 Stunden an der Fähre Nordstrand, kaum Wartezeit, Auto verholt, kleine Kombüsen-Versorgung an Bord, knapp 45 Minuten Fahrzeit, rundum die Nordsee.
Essen fassen
Angekommen am Tiefwasseranleger ging es noch ca. 700 m Molendeich entlang und ich behielt aufmerksam die Fahrbahn im Auge, denn: Dies hier war einfach nur eine schmale Straße bis zur Insel, auch hier – rundum die Nordsee. Ging aber alles bestens, blieb sogar noch Zeit, den inseleigenen Konsum aufzusuchen, der sich als perfekt ausgestatteter Supermarkt präsentierte und uns mit allem versorgte, was die treue Hausfrau nicht schon vorsorglich im Auto verstaut hatte.
Schöne Ferienwohnung als Unterkunft
Die Ferienwohnung war schnell gefunden und sehr erleichtert registriert: Kuschelig warm, sauber, gemütlich und absolut mit allem, was man braucht für einen kleinen Urlaub, ausgestattet. Und rundherum totale Ruhe… Von wegen!
Denn, in regelmäßigen Abständen zogen Wildgänse (oder war es Enten?) ihre Flugrunden über die Insel. Ihr Rufen begleitete uns von morgens bis zum Dunkelwerden. Und selbstverständlich haben wir sie als Inselzubehör herzlich gerne begrüßt, nein – das war wirklich keine Ruhestörung. Diese unglaubliche Vielfalt an Federvieh gehört zum Inselgesicht, hier leben sie fast wie Haustiere dicht an den Hausstellen.
Später, beim Inselrundgang, sind sie uns immer wieder begegnet, sie sitzen überall auf den Wiesen, brüten an den Gräben, den Teichen, an allen Wasserflächen und sind den Wanderer gewöhnt, wie den Nordseewind.
Erster Rundgang
Kein Regen, kein Sturm, sogar ab und an ein wenig Sonne – bestes Mützenwetter (würde der „alte Pfau“ sagen, nachdem auch unsere Ferienwohnung benannt ist). Wir sofort los, an den alten Hafen. Auch hier, wenig Fischerboote, Winterruhe, das alte Hotel in Totalrenovierung, aber dafür weite Sicht über den Deich, über die ganze Insel, man schaut ja echt von einem Küstenpunkt zum anderen, völlig flaches Land.
So machten wir eine große Runde an den einzelnen Hausstellen vorbei – jede im Mindestabstand von einigen hundert Metern – nur nicht so nahe aneinander heran, bis wir wieder im Ortsteil Tammensiel landeten, ein herrliches Cafe mit Bäckerei fanden und die sogenannte „Einkaufsmeile“ mit Bücherladen, Andenken, Schmuck und Sportausstatter. Was uns wenig interessierte, uns aber zur alten Wohnanlage, dem historisch gewachsenen Ortskern führte.
Freizeitbeschäftigung auf Pellworm im Winter?
Wir hatten Rotwein und reichlich Lesestoff gebunkert, denn eins war klar, wer Ruhe sucht, findet keinen Veranstaltungskalender.
Und Wandern, das begriffen wir auch recht schnell, geht auf dieser Insel auch nur eingeschränkt. Wenn doch, dann ausschließlich auf der Straße oder auf den Deichen, umgeben von nassen Wiesen oder eben dem Watt. Bei angemessenem Wetter wäre sicherlich eine Radtour zu empfehlen – im Winter eher nicht. Was tun?
Nun, das was wir immer machen in fremden Regionen, wir beehren die Touristeninformation und sammeln ein: Karten, Broschüren, Hinweise und staunten dort nicht schlecht.
Kultur, Natur und besondere Menschen
Nichts los auf Pellworm? Weit gefehlt. In der Ferienwohnung lag eine kleine Veranstaltungsbroschüre, inkl. Öffnungszeiten der verfügbaren Gaststätten und Cafés (nur zu empfehlen für den regionalen Tourismus auf unserer Insel) und so erfuhren wir, dass es an der Hooger Fähre nicht nur beheizte Außenplätze gibt, sondern auch ein winziges Warft-Café, was wir sonst nie entdeckt hätten. Nichts wie hin, querfeldein durch pitschnasse Salzwiesen standen wir dann vor einem dieser typischen Einsiedler-Höfe und im gemütlichen Wohnzimmer dieses alten Hauses.
Selbstgebackener Kuchen, viel Krimskrams, bisschen Kunst, Hunde unterm Tisch und regennasses Publikum. Und alles immer und überall per „Du“. Absolut freundliche Menschen dort, mit ihren seltsamen Familien- und Ortsnamen.
Von „Bupheverkoog“ zu „Wobbenbüll“ trifft man auf die Knudsen, die Hansen und Petersen, mit Vornamen wie Thelse, Eike oder Tamme. Der absolute Knüller war für mich: „Momme Nommse“ und das war völlig ernst gemeint.
Deichwanderung zum Leuchtturm
Eine Deichwanderung zum Leuchtturm ist Pflicht. Ab Frühjahr hat auch das Restaurant dort geöffnet. Zum Jahreswechsel trafen sich auf dem Weg zum Leuchtturm durch nordseetypische Insellandschaft nur sämtliche Entenvögel, Gänse und – vereinzelt – weiße Reiher. Der Deichweg wird förmlich bekränzt durch haufenweise Federvieh, Ornithologen erleben hier ein Paradies.
Wir bestaunten eher dieses alte Seezeichen von 1907, der auch für private Festivitäten geöffnet wird – auf Voranmeldung, versteht sich – und die endlosen Deichstraßen. Interessant war für uns der Deichbau, die Verflechtung der Pfähle, die Verdichtung durch Gesträuch und Kleinholz, die sog. Lahnungen und die Ausschilderung vom „Badestrand“.
Badestrand von Pellworm
Ich habe kein Foto gemacht, es erschien mir zu unglaubwürdig, um es öffentlich zu machen – diese wohnzimmergroße Nische zwischen Steinpackung und Modder ist der Badestrand?! Ob ich denen hier mal erkläre, was ein Badestrand ist oder ducke ich mich demütig weg? Dankesgebet an meine Ostseeküste (samt FKK-Strand) und Klappe gehalten.
Die zwei Kirchen auf Pellworm
Ziemlich mittig der Insel befindet sich die Neue Kirche, gut per pedes zu erreichen. sie ist verhältnismäßig jung, aus dem 17.Jahrhundert und man kann so einige Kirchenschätze aus untergegangenen Kirchspielen bestaunen, die hier gesammelt und gepflegt werden. Außerdem überraschte uns das Kulturangebot: ein Chorkonzert zum Altjahresabend, was außerordentlich professionell ausgetragen wurde.
Neben der Qualität dieser Sängertruppe verblüffte uns die Sängeranzahl – da vorne standen mindestens 25 Personen – wo nehmen sie hier die vielen Leute her?
Auf dem Weg (der Straße) zur Neuen Kirche machten wir Halt an einer Deichbesiedlung, die so typisch war für die alte Wohnweise hoch oben auf dem Deich: Schön in Reihe und mit Bäumen und Bank vor der Tür bebaut, zeigte, dass sie wie ein Bilderbuch für Pellworm anmutete. Da musste ich fix hin, bisschen um die Ecken gucken, durch die Fenster spähen, dem besonderen Flair begegnen. Und dabei hatte ich dann auch die Begegnung mit der „Zuflucht“, eine alternative Wohngemeinschaft, die mit Schickimicki nichts am Hut hatte. Nein, bei der „Zuflucht“ lag eher die Sorge um das tägliche Brot auf dem Fensterbrett und nicht das Geld auf der Straße. Mein neugieriges Geglotze ertrugen die Bewohner mit Geduld. Alternativ leben hat halt auch etwas mit Toleranzbereitschaft zu tun.
Kirche St. Salvator
Zur Alten Kirche, von überall sofort auszumachen durch den dicken separaten Turm ohne Spitze, im Westen der Insel, sollte man mit Rad oder Pkw fahren – zumindest im Winterhalbjahr. Im Sommer ist es sicher ein prima Wanderziel, obwohl ich mir das Wandern auf Pellworm nur bedingt wünschen würde: Man wandert entweder auf dem Deich oder entlang der Straßen. Letzteres teilt man dann mit den Fahrrädern und den Autos.
Nee, Sommersaison auf Pellworm – lieber nicht.
Zurück zur Alten Kirche St. Salvator. Ihr Turm stammt aus dem 11. Jh. – die Datierung der Grundrisse des alten Kirchenbaus schließen unmittelbar an. Eine geschichtsträchtige Ecke auf der Insel, mir wurde ein wenig mulmig in der dunkeln Kirche, hier muss sich allerhand abgespielt haben. Apropos Spielen: Mit etwas Glück kann man hier die einzigartige und berühmte Arp-Schnitger-Orgel spielen hören. Und wir hatten Glück! Zum Neujahrsnachmittag gab es ein Orgelkonzert vom Feinsten: Orgelklänge, Jahrhunderte alt, klar, sauber, kraftvoll und so lebendig, dass wir völlig begeistert 2 CDs erstanden und diese Musik mit nach Hause nahmen.
Elfenland und Rungholt-Museum
Zwei völlig verschiedene Freizeiterlebnisse, aber Tür an Tür erlebt und absolut wie aus der Zeit gefallen. Das „Elfenland“ lockte im örtlichen Kulturkalender mit „Meditation und Bräuchen in den Rauhnächten“. Habe ich mir sofort rot angestrichen und mich heimlich gewundert, dass mein Mann keinerlei Einwände erhob. „Hat er vermutlich unter Ulk eingeordnet oder erwartet unter Elfenland eine Horde blutjunger Mädels“, dachte ich und so machten wir uns beide zur Abendstunde auf den Weg.
Zur finsteren Stunde die Straßen und ihre Kurven auf Pellworm zu bewältigen, vermittelt sofort das Gefühl einer Deichwanderung, auch hier: Rundum nur nasse Wiesen.
Aber, gut gefunden am anderen Ende der Insel, eine einsame Siedlungsstelle, ein typisches Bauerngehöft. Im Flur erwartete uns der Ehemann vom „Elfenland“, ein stattliches Bild von Tamme oder Eike, der uns die Treppe hoch wies mit den Worten: „Hoch da, ich habe mit dem allen da oben nichts zu tun.“.
Letzte Chance für meinen Mann auszusteigen und mit Tamme oder Eike den Kräuterschnaps zu suchen. Nein, brav die Schuhe ausgezogen und Treppe hoch. Oben erwartete uns das übliche Schummerlicht, Räucherstäbchenduft, bunte Sitzkissen und Klangschalen, die Oberelfin und neun weitere Opferbereite.
Also Plätzchen gesucht und gelauscht: Den Ausführungen zu Volksbrauch und Glauben, den Entspannungsübungen und Meditationen, alles ohne Klimbim oder überzogenem, psychodelischem Gehabe, die Oberelfin verstand etwas von ihrem Handwerk. Wir haben andächtig zugehört und uns ausgeruht. Zum Schluss – das muss ich jetzt mal bemerken – sollte ein Jeder seine Befindlichkeit für 2024 auf einen Zettel schreiben, der sich im Wasserbad anschließend auflöste und dazu eine Karte ziehen, was die Meisten nicht taten.
Ich aber schon und siehe da, ich fand auf der (zufällig) ausgewählten Karte einen Text, der auf mein persönliches Anliegen 2024 passte, als wäre es füreinander ausgesucht, beides ein Ganzes.
Da war ich denn doch kurzzeitig verblüfft. Bleibt in meinem Gedächtnis und auf meiner to-do-Liste 2024.
Das Inselmuseum – eine endliche Geschichte
Unmittelbar neben dem „Elfenland“, soviel ließ sich im Finsteren erkennen, nur durch eine Einfahrt – die sich später zum „Flohmarkt“ entpuppte – getrennt, steht das Rungholt-Museum.
Rungholt ist eine 1362 versunkende Siedlung zwischen Nordstrand und Pellworm, sie wird auch das „Atlantis des Nordens“ genannt und ist bis heute ein Mysterium.
Seit 1921 sind Fundorte durch Heimatforscher belegt, die auf Spuren dieser legendären Siedlung hinweisen. Der gebürtige Pellwormer Hellmut Bahnsen und seine Frau Rita sammeln seit vielen Jahrzehnten am Strand von Pellworm und im umliegenden Watt das ein, was die See wieder hergibt: Scherben, Klingen, Steinzeug, Porzellan, Metallteile, Knochenfragmente, eine unglaubliche Menge an mit Leidenschaft eingesammelter Stücke, dazu tausende von Fotos und Zeichnungen, machen dieses übervolle Privatmuseum aus.
Herr Bahnsen beeindruckt die Besucher mit vielen interessanten und noch unbekannten Geschichten über die versunkene Siedlung Rungholt. Er hat – als altgedienter Fischer – ein Fass voller Kenntnisse über Land und Meer. Und dies ist bodenlos.
Wagt man, ihn zu fragen, wird sofort ein Erlebnis nach dem anderen hervorgeholt, egal, ob alles richtig ist oder ob das Eine durch ein wenig Dramatik zum anderen wird.
Richtig ist, dass dort maximal verdichtetes Wissen gelagert wird, was kein wissenschaftliches Institut, keinen anderen Heimatforscher, kein anderes Museum und erst recht nicht die Inselpolitiker oder Touristenmanager interessiert. Da dümpelt eine einzigartige Sammlung zur Inselgeschichte vor sich hin und wird letztendlich am eingesparten Kulturfond und am Desinteresse verhungern. Schäm dich, Pellworm.
Somit ging unser kleiner Jahresendurlaub mit gemischten Gefühlen zu Ende.
Silvester ganz anders in Schleswig-Holstein
Am Silvesterabend rundherum eine Stille, wie ich sie mir perfekter nicht hätte träumen lassen. Und so schulterten wir unsere vier Wunderkerzen und machten uns kurz vor Mitternacht auf, Richtung Hafen. Von dort, so vermuteten wir, könnte man das ferne Feuerwerk auf dem Festland erspähen.
Pünktlich, bei Betreten des Fußweges, wurde die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet. Wir standen schlagartig im Stockfinsteren und ich hatte Bedenken, unsere Ferienwohnung nicht wieder zu finden, was sich allerdings als grundlose Sorge erwies.
Denn, als wir uns kurz nach Mitternacht wieder zurücktasteten in unsere Wohngegend, war die Hauptstraße plötzlich voller Menschen.
Die Mutter-Kind-Klinik, warum auch immer, hatte ihre volle Belegung, also sämtliche Erwachsene mit ihren Kindern, gleich, ob sie schon laufen konnten oder noch getragen werden mussten, auf die Straße entlassen.
Alle Richtung Hafen, alle unterwegs in der Hoffnung, ein Feuerwerk erspähen zu können.
Wir drückten uns an den Straßenrand, ließen diesen Aufmarsch vorüber ziehen und ich traute meinen Augen nicht: Reichlich Kinderwagen dabei, die Mütter hatten keine Mühe gescheut und auch ihre Kleinstkinder aus dem Schlaf gezerrt. So also beginnt ein Silvester-Trauma.
„Andere Insel, andere Sitten!“, sagte mein Mann und ich begriff, nur, wer im Babyalter um Mitternacht zum Hafenfeuerwerk geweckt werden darf, hat die nötige Stärke, um ein Leben lang die Namen Tamme, Eike oder Momme zu tragen.
Nicht nur Inselidylle
Mach´s gut, kleine Pfannkuchen-Insel Pellworm. Du hast uns in kürzester Zeit eine bemerkenswerte Vielfalt Deiner Möglichkeiten gezeigt und doch wurde deutlich, dass auf dieser Insel die gleichen Zukunftsprobleme aktuell sind, wie auf unser Heimatinsel: Völlig überalterte Bevölkerung, keine Arbeit für junge Menschen, denen zudem die hohen Preisen für Haus, Grundstück und Ackerland das Bleiben unmöglich machen.
Die Situation ist brenzlig, von einem Einheimischen erfuhren wir, dass er zwar Haus und Hof geerbt hätte, sich aber finanziell nicht mehr imstande sieht, seinen Besitz zu bewirtschaften, das Haus zu sanieren. An eine dringend notwendige Modernisierung sei gar nicht zu denken. Was ihm bleibt, ist der Weg zum Festland. Und was bleibt für die Insel?
So betrachtet schließt sich ein Kreis. Denn, wenn das Leben auf dieser Insel zu teuer geworden ist und die Bevölkerung ausstirbt, dann, ja dann hat unser Museumsonkel Hellmut Bahnsen alle guten Gründe, seine jahrzehntealte Sammlung wieder der Nordsee zu übergeben. Und die sagenhafte Siedlung Rungholdt gehört dorthin, wo sie schon immer war: in ein Land, vor unserer Zeit.