Warnhinweis an unsere Leser
Zur Warnung an meine Leserschaft: Wer noch niemals ein geliebtes Haustier verloren hat, wer sie nicht kennt, diese außergewöhnliche Verbindung von Mensch zum Tier, der möge diesen Beitrag bitte ignorieren. Lesen alleine reicht nicht.
Katze Kiki, 2006 – 2023
Heute haben wir das Katzenhäuschen, das selbstgebaute, inkl. Körbchen „entsorgt“. Wir haben es einer anderen, hoffentlich nützlichen Bestimmung zugeführt. Es war das Letzte, was gegenständlich in unserem Haushalt von unserer Katze noch übrig war. Nun ist nichts mehr. Nur Fotos.
Dort, wo ihr Futterplatz war, wo sie immer ihre Zuwendung einforderte, steht jetzt eine Pflanze. Wir halten den leeren Platz nicht aus.
Unsere Zauberkatze, unsere einzigartig Schöne, unsere Gefährtin über fast 17 Jahre, ist gegangen.
Wir haben gewusst, dass dieser Zeitpunkt kommen wird, aber wir haben die Intensität dieses Verlustgefühls unterschätzt.
Zu tief war sie drin in unserem Leben. Sie fehlt.
Ihre stolze, unabhängige Anwesenheit, ihr rätselhafter Blick ins Nirwana, ihre exakte Kommunikation auf Augenhöhe, alles.
Aus meinem Leben ist etwas herausgebrochen, was ich mühsam versuche, alltäglich werden zu lassen.
Ein schönes Katzenleben
Auf dem letzten Video von unserer Kiki, wenige Stunden vor ihrem Tod, in dem ich mich voller Dankbarkeit verabschiede, zeigt sie Weisheit, Einverständnis und Güte. Sie hat uns ihr Leben geschenkt und es war ein gutes, geheimnisvolles, schönes Katzenleben. Das tröstet.
Wer noch niemals ein geliebtes Haustier verloren hat, der möge diesen Nachruf für unsere Katze Kiki (2006 – 2023) bitte ignorieren.
Eines Tages klingelten Kinder an unserer Tür und die Mutigste hielt eine Strickmütze in der Hand, in der irgendetwas strampelte. „Du magst doch Katzen“.
Natürlich wissen wir inzwischen alle, was ein „Lockdown“ ist. Wir alle haben die Bedeutung einer „Ausgangssperre“ kennenlernen müssen.
Rilke muss was von Katzen verstanden haben: Je hektischer die Menschheit beginnt, sich um sich selber zu drehen, desto wichtiger ist innere Ruhe.
Der Monat Dezember verabschiedete sich mit einer prallen Ladung Neuschnee. Also Leckerli gegriffen und raus zur vom Winter angewiderten Katze.
Meine liebe Kiki-Katze, du musst jetzt mal ganz tapfer sein: das Weihnachtsfest steht vor der Tür und du bist auf Diät gesetzt, jawohl!
Und dann kam Kiki… „Wir haben eine Katze gefunden“, sagte der kleine Trupp Kinder, „und du hast doch eine. Du kannst sie vielleicht nehmen!“.